Von Marcilhac bis Cabrerets

(Marcilhac/Cabrerets, Samstag, 02.06.2018)

Vom ruhigen Übernachtungsplatz an der Cèlè-Brücke geht es zu allererst zur Schule von Marcilhac, wo der nächste Aufstieg zur Causse beginnt. Nach einem Abstieg nach Sauliac und dem Genuss einer weiteren Höhenmetergewinnungsmaßnahme ist für heute Cabrerets die Endstation.

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Ich bin überrascht mit welcher Selbstverständlichkeit die Franzosen pompöse Häuser mit obligatorischen Swimmingpool mitten in die Landschaft bauen, die in Deutschland definitiv zum Schutzgebiet erklärt wäre. Nochmehr verwundert bin ich über die Größe der Park ähnlichen Areale, die diese sauber abgegrenzt durch unüberwindliche Zäune mit Videoüberwachung wie bei militärischen Anlagen umgeben. Den Franzosen scheint es ganz gut zu gehen. Ich hoffe nur, dass ich als deutscher Steuerzahler nicht zu viel über irgendwelche EU-Ausgleichfonds zu diesem Wohlstand beitrage.

Alle Franzosen sind freilich immer nett und hilfsbereit. Sie sind wirklich bemüht, dass es mir gerade als Deutschen in ihrem Land gefällt. Dafür muss ich ihnen auch etwas gönnen.

Über dieses zu verurteilende Neiden habe ich mal wieder die rot-weißen Markierungen aus den Augen verloren. Jetzt stehe ich am lokal höchsten Punkt an einer Kreuzung und weiß nicht, ob ich nun nach links oder nach rechts absteigen soll. Und kein Franzose ist zum Fragen in der Nähe. Und wie es ausschaut, wird so schnell auch keiner kommen.

Nach etwas Umherirren entscheide ich mich für die linke Variante, die auf jeden Fall keine zusätzlichen Höhenmeter verursacht und steige zur D41 ab, um parallel zum Cele nach Sauliac zu wandern. Wie die Erfahrung zeigt, muss man dabei nicht unbedingt etwas versäumen.

In Sauliac finde ich dann tatsächlich wieder Wegweiser, die mich auf die offizielle Route zurückführen. Natürlich mit einem Anstieg! Dann gibt es nochmal Causse im Überfluss: Steinmauern über Steinmauern, Eichen über Eichen, und manchmal auch Trockenrasen.

Dann zeigt sich Cabrerets unten im Tal. Es gilt in Serpentinen abzusteigen. Was ist nun eine größere Schinderei: abwärts oder aufwärts?

Auf jeden Fall verlangt der Körper, sich an der unkontrollierten Wasserstelle am Ortseingang zu laben. Carbrerets ist ein gemütlicher auch von Touristen besuchter Ort, wo es tatsächlich einmal die Möglichkeit gibt, einen Kaffee zu erwerben. Nach all der der Natur der vergangenen Tage schon eine Wohltat, die sofort die Lebensgeister wieder weckt.

Ich werde jetzt ein wenig rasten, dann die Grotte von Pech Merle besichtigen, die Nacht auf dem Campingplatz mit Stromanschluss zum Aufladen der leeren Akkus und Batterien verbringen.