Von Nájera nach Santo-Domingo

(Nájera/Santo-Domingo-de-la-Calzada, Montag, 14.09.2020)

Wunderbar ist es in finsterer Nacht, die historischen Mauern von Nájera zu durchstreifen! Nur ein Müllmann, der die Papierkörbe entleert, und meine Wenigkeit sind schon unterwegs. Hinter dem hohen Nájera -Berg sind zwei mit Taschenlampen herumfuchtelnde Italiener (wie sich später herausstellt) kilometerweit auf dem Weg nach Santo-Domingo zu erkennen. Ein Kaninchen quert den Weg von einem Weinfeld zum anderen und freut sich, die Treibjagd am Wochenende überlebt zu haben.

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Allerdings tauche ich dann in Alesanco statt wie geplant in Azofra auf. Zwar gab es durchaus eine Möglichkeit abzuzweigen. Jedoch kein gelber Pfeil forderte dies. So bleibe ich auf dem breiteren Weg.

Neben ein paar hundert Meter zusätzlich sehe ich nun statt dem angeblich weltberühmten Pranger von Azofra den schrägen Kinderspielplatz von Alesanco.

Zurück auf dem Camino vor dem wahrscheinlich schweißtreiben Anstieg nach Ciruena ersetzen ordinäre Getreidefelder die edlen Weinanbauten.

Oben angekommen überrascht das Grün eines Golfplatzes den verstaubten Pilger.

Daran schließen sich Raum- und Stil optimierte Siedlungen für Neureiche, die hier ihren Lebensabend verbringen können. Ein Friedhof ist als grüne Lunge in Planung. Tip: großer Leerstand!

Nach einer kleinen Höhenwelle bin ich auch schon überraschend frisch und noch vor dem Mittag in Santo Domingo de la Calzada.

Ich will die Hühner zur Erinnerung an das berühmte Wunder in der Kathedrale besichtigen. Ich gebe das Vorhaben angesichts der gesalzenen Eintrittspreise auf und investierte das Ersparte in eine Paella!