Von Estella nach Los-Arcos

(Estella/Los-Arcos, Freitag, 11.09.2020)

In Estella steht unser Wohnmobil auf dem zentralen Parkplatz mitten in der Stadt. Tagsüber bis in den Abend bedeutet das Lärm. Das Erstaunliche ist, dass es in der Nacht bis in den Morgen dann wirklich ruhig ist nahezu ohne Verkehr. Bei meiner Müdigkeit ist das ohnehin von sekundärer Bedeutung. Früh bin ich eingeschlafen, früh bin ich aufgestanden.

Bei Dunkelheit steige ich durch die schlafende Stadt nach Irache hoch mit dem Endziel Los Arcos. Eigentlich ist das ein kleiner Umweg zum Original, er wird jedoch wegen des kostenlosen Weines aus nicht versiegender Quelle gerne in Kauf genommen.

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Tatsächlich laben sich schon Jakobspilger jüngeren Kalibers noch vor Sonnenaufgang. Das schwache Geschlecht scheint besonderen Gefallen zu haben. Ich bin nur neugierig und mach mich schnell aus dem Staub.

Die aufgehende Sonne taucht den die Bergkette hinter Azqueta in mystisches Licht.

In Villamayor habe ich nach einem kurzen Auf-und-Ab schon die Hälfte des heutigen Tageespensum hiinter mir. Dann geht es fast nur noch bergab.

Ich komme mit Jonny aus Ungarn ins Gespräch. Er ist Schauspieler. Er weiß wohl nicht so recht, was er tun soll, deshalb geht er zum Finis Terre. Auf jedem Fall ist eine Rückkehr in sein Heimatland wegen Corona in der nächsten Zukunft ausgeschlossen. Deswegen will er nach Amerika, am besten nach Hollywood. Wau! Seit dem ich den Berg der Verzeihung überschritten habe, wünsche ich sowieso nur jedem das Beste.

Vor Los Arcos wird es dann doch noch heiß und staubig. Ich unterliege nicht der Versuchung, mich der reifen Trauben an den Rebstöcken der Weinfelder zu bedienen. Das macht man einfach nicht. Insbesondere wenn man nicht weiß, mit welchem Gift sie gespritzt wurden.

Noch vor Mittag ist dann bei einem kühlen Bier und einem großen Eis in der Bar bei der Kirche von Los Arcos der Pilgertag gelaufen.