Von Sahagún nach El-Burgo-Ranero

(Sahagún/El-Burgo-Ranero, Samstag, 05.03.2022)

Der Samstag startet nicht wie gewohnt mit dem Bananenmüsli im behaglich warmen Kasten. In der Nacht mit Minustemperaturen geht das Gas aus und lässt uns fröstelnd in unseren Betten erschauern.

Gott sei Dank ist es uns gelungen schon im Voraus eine spanische Gasflasche zu ergattern. Dies ist eine Bürokratie für sich. Warum wir dann doch eine und dazu ohne Pfand bekommen, verstehe ich auch heute immer noch nicht. Mit einer Gasflasche, voll oder leer, ist man im jeden Fall Teil des spanischen Gasversorgungssystems.

Der Austausch einer Flasche ist normalerweise einfach. Die deutsche und spanische haben aber einen inkompatiblen Anschluss. Jetzt wird es sich zeigen, ob das in Deutschland nach langer widersprechender Internetsuche erworbene Anschlussventil funktioniert. Ja es tut!

Nachdem ich die Bedenken meiner Fahrerin hinsichtlich einer Explosion zerstreut habe, mache ich bei Frost, aber frohen Mutes auf nach El-Burgo-Ranero.

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Bis auf die Tatsache, dass ich auf einen Österreicher treffe, der sich bei einer Zigarette für den weiteren Marsch labt, sind keine großen Ereignisse zu vermelden.

Die Straße habe ich Kilometer weit für mich ganz allein!

Die Fahrerin hat den Van an der Lagune in El-Burgo-Ranero, einem fast verlandetem Weiher und Futterreservoir für die Dorfstörche , geparkt.

Zunächst schaut alles nach einem ruhigen Nachmittag aus. Wir genießen die Frühlingssonne und beobachten die Störche bei der Nahrungssuche.

Dann ist die Siesta vorbei. Zunächst setzt sich ein älterer Herr auf eine Bank neben uns. Dann werden es mehr und mehr. Jeder redet mit jedem. Leider verstehen wir nichts!

Sie lassen sich auch durch den Dorfdeppen nicht erschrecken, der mit seinem Auto herum brausend das ganze Dorf beschallt.

Selbst der Bauer, der die Geländegängikeit seines schweren Fendt nach getaner Feldarbeit in der geschützten Lagune austestet, scheint ganz normal.

Die Seniores machen sich bei Sonnenuntergang auf dem Weg nach Hause und wir in den wieder warmen Kasten.

Von Ledigos nach Sahagún

(Ledigos/Sahagún, Freitag, 04.03.2022)

Nach einem Tag Regenpause in Ledigos geht es weiter nach Sahagún.

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Das Streckenlayout ist wie üblich die Gerade.

Die Strecke nach Ledigos

Vor Moratinos dienen Lehmhöhlen der Behausung. Genaues über den Ursprung ist unbekannt. In jedem Fall sollen die Innenraumtemperaturen über den Sommer angenehm kühl sein.

Beim Eintreten in Nicolas glaubt man ein verlassenes Dorf: in jedem Haus die Rollläden herunten. Einzig aufwendige Haustüren und allgegenwärtige Mülltonen überzeugen vom Gegenteil.

Ja, und die Kirche scheint auch noch benutzt zu werden.

S.Nicolas, Kirche

Am Ortsausgang kommt die Area de Decandos gerade recht für eine Pause aufgrund verschiedener Wehwehchen.

S.Nicolas, Rastplatz

Die ersten Frühlingsposten und Sahagún am Horizont mit seinem in strahlendem Weiß alles überragenden Getreidespeicher steigern die Stimmung trotz aufwallender Blasen.

Argwöhnisch nehme ich kurz vor der Stadt den kurzen Umweg zur Ermita de la Virgen del Puente mit der Brücke aus dem Mittelalter in Kauf. Aber es hat sich gelohnt!

Auf der Suche nach meiner mobilen Unterkunft erlebe ich Sahagún als sehr emsige Stadt.

Die Nacht darf ich direkt auf dem Parkplatz neben dem riesigen Eingangsbogen des alten Klosters verbringen.