Von Eauze bis Nogaro

(Eauze/Nogaro, Samstag, 06.07.2018)

In Eauze muss ich zunächst mal wieder den Einstieg in die Jakobsroute finden. In größeren Orten ist es manchmal gar nicht so einfach, die rot-weißen Marken des GR65 zu finden. Manch einer soll sich wieder in die Richtung aufgemacht haben, aus der er gekommen ist.

Um nach Nogaro zu kommen, muss ich auf jeden Fall an der Kathedrale vorbei. Mit einer gewißen Erleichterung nehme ich dann in deren Nähe die Farbflecken wahr. Es ist gut zu wissen, auf dem richtigen Weg zu sein.

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In Eauze ist am frühen Morgen großes Reinemachen angesagt. Keine Hinterlassenschafft der gestrigen Nacht darf auf die große Party hinweisen. Nur damit sich heute Abend und morgen das gleiche wiederholen kann. Leider werde ich dann zum Stierkampf schon ganz woanders sein.

Außerhalb dann nichts als Weinfelder, nichts als Weinfelder und nochmals Weinfelder. Hier wächst der Rohstoff, aus dem der berühmte Armagnac gebrannt wird. Manchmal bedauere ich fast mit solchen Lastern nichts anfangen zu können!

Zur Abwechslung kommen vor Manciet größere Fischteiche. Dabei bin ich mir nicht ganz sicher, ob ihr Hauptzweck nicht die Bewässerung ist. Auf jeden Fall hätte ich durch sie abkürzen können. Stattdessen führt die Route um sie herum.

Auf einer Parkbank ist Mittagspause angesagt. Statt Schnaps, Fisch und Bagutte gibt es Wasser, Salami und Nüße.

Auf der D 931 gehe ich weiter, werde auf einen immerhin schattigen Feldweg umgeleitet, um dann wieder auf die Departmentstraße zurückgeführt zu werden. Dort zeigt ein GR-65-Schildchen: „Links weiter!“

Die Frage ist jetzt nur: wie weit links? Links auf der D 931, oder noch weiter links durch ein Gehöft auf einem Feldweg. Ich entscheide mich zunächst für die Straße, weil ich keine Lust habe, in den landwirtschaftlichen Gebäuden auf einen der üblichen Hunde zu treffen. Nach ein paar hundert Metern überlege ich mir das anders, kehre um und nehme den anderen Weg, der mir dann doch nicht geheuer erscheint. Also doch auf der Straße weiter!

Viel Verkehr! Viel Hitze! Macht wirklich keinen Spaß! Auf jeden Fall die kürzeste Verbindung nach Nogaro! Auf jeden Fall bin ich auf dem richtigen Weg. Denn die hochfrequenten Motorengeräusche vom Circuit Paul Armagnac werden immer lauter.

Sie werden erst mit Einbruch der Dunkelheit verstummen und gehören zu Nogaro wie die Stierkampfarena. Leider sind die Stiere an diesem Wochenende in Eauze. Aber immerhin bin ich jetzt hier!

Nogaro - Arena
Nogaro – Arena

Meine Frau wartet. Nur ist die Sonne seit ihrer Ankunft gewandert, der Campingvan ist nunmehr ihren Strahlen ohne Schutz ausgesetzt und bietet Schatten für den einstmals Schatten spendenden Baum! Da gilt es ein anders Plätzchen zu finden. Wir finden es unter ein paar Bäumen in einer erstaunlich ruhigen Nebenstraße nahe der Kathedrale mitten in der Stadt unabhängig vom Sonnenstand. Schatten war noch sie so wertvoll wie heute!

Nogaro - St.Nicolas
Nogaro – St.Nicolas
Nogaro - St.Nicolas
Nogaro – St.Nicolas

Da hat man nach einiger Zeit schon noch Lust, einen typisch französischen Trödelmarkt zu besuchen.

Nogaro - Markt
Nogaro – Trödelmarkt

Ja, und ein kühles Bierchen gab es auch noch!