Von Le Pin Bis La Cote Saint Andrè

(Le Pin/La Cote Saint Andrè, Sonntag, 10.05.2015)

Auf der Aufschlußetappe 2015 nach La Cote Saint Andrè zeigt sich das Wetter von der schönsten Seite.

Download GPX

Noch einmal ein Blick zurück nach Le Pin nach Nordost!

DSC_1136

Schon einmal ein Blick voraus in die Richtung des heutigen Zieles nach Südwest!

DSC_1137

Ginster sorgt für den gelben Tupfer unter all dem Grün.

DSC_1138

Der Hund scheint meine Ausdünstungen besonders zu genießen. Tief zieht er den Duft ein.

DSC_1140

Dann ist auch schon der Scheitelpunkt erreicht mit einem Ausblick in das weite Becken am Rande dessen der heutige Zielort liegt.

DSC_1142
DSC_1144

Das letzte Mal ein verhaßter Abstieg!

Am Ortseingang von Le Grand-Lemps entferne ich hoffentlich zum letzten Mal angesammeltes Geröll aus meinen Schuhe. Bis nach La Côte Saint Andrè habe ich fasst nur noch Teerbelag. Oh wie schön ist Teerbelag: kein Drücken. kein Rutschen, kein Schlupf!

Es ist heiß! Es ist sogar sehr heiß! Ich liebe es heiß, so lange ich Wasser habe und meinen Strohhut auf den Kopf.

Es ist still! Es ist die Stille, die es nur am Sonntagmittag gibt, wenn alle Leute beim Essen sind oder bei einem Schläfchen, sich von ihm erholen. Nicht einmal ein Hahn kräht.

Sonderbarerweise falle ich heute nicht in mein Mittagsloch!

In Saint-Hilaire-de-la-Côte treffe ich Anita aus Mosbach, die ihre Wärmeabfuhrpläne gerade mit Wasser aus der örtlichen Toilette lösen will. Sie geht nicht mehr mit Gertraud aus der Oberpfalz. Dafür geht sie ein Stück mit mir, dem Josef mit dem Wohnmobil. Allzu lange ist sie allerdings nicht bereit, wegen meiner hohen Schrittgeschwindigkeit auf ihren Landschaftsgenuß zu verzichten. Langsamer geht aber nicht: das wäre, stehen zu bleiben.

In Gillonnay ist dann einmal eine Kirche offen. Ich bekomme zwar wieder keinen Stempel. Aber die Gertraud aus der Oberpfalz war schon da und hat „Danke“ geschrieben! Ich schreibe auch „Danke“.

Am Horizont am Ende der Eingangsstraße nach La Côte Saint Andre taucht dann ein schwankender, einem roten Rucksack ähnelnder Körper mit zwei Stangen auf. Das ist die Gertraud aus der Oberpfalz mit ihren Wanderstöcken aus der Ferne.

Exakt an meinem Zielpunkt hole ich sie ein. Schön sie nochmals gesehen zu haben. Schneller als gedacht!

Das war der Jakobsweg 2015!

Von Vèroux bis Le Pin

Vèroux(Les Abrets)/ Le Pin, Samstag, 09.05.2015)

Heute Nacht prasselten mal wieder ausgiebigste Regenfälle auf das Campingcar. Dabei im Bett liegen und aus dem Fenster lugen kann zur schönen Gewohnheit werden.

Zweidimensional ist die Strecke über Les Abrets, Valencogne über die Berge westlich des Lac de Paladru relativ kurz. Dreidimensional ist ein nicht zu unterschätzender Höhenunterschied zu überwinden.

Download GPX

Es ist kühl. Ich muss beim Verlassen des Platzes glatt meine Jacke überziehen. Etwas, was ich überhaupt nicht mag!

Das Auto wird nach Le Pin vorausfahren. Wenn ich dort ankomme, wird es an einem schönen Platz stehen und alles zu einer effektiven Erholung vorbereitet sein. Ich brauche mich um nichts zu kümmern, ich darf nur gehen.

Meine Frau wird mir dann das aktuelle Befinden der vorbeigekommenen sieben oder acht meist deutschen Pilger auf dem Jakobsweg mitteilen. Man sieht sich gegenseitig fast nie, weil man sich mit wenigen Ausnahmen in fast immer gleichen Abständen einander hinterherläuft. Sie kennt alle und man kennt sie und man hat ein ausgeprägtes Bedürfnis, sich mitzuteilen.

DSC_0114

Les Abrets enttäuscht mich ein wenig. Allerdings gibt es eine Boulangerie und daneben eine Boucherie zur Versorgung des Standardpilgers.

DSC_0117

Hinter Les Abrets jage ich dann eine Walkerin mit Titanstöckchen, die sich nun überhaupt nicht von einem mit einem Sack auf dem Rücken überholen lassen will. Das schnelle Gehen bringt mich nahe an einen Hungerast.

Aber erst am Ortseingang von Valencogne bietet sich eine Sitzgelegenheit auf einem alten Traktorreifen bei einer Silieranlage, etwas zu essen. Die Pizzeria an der Kirche wäre zweifellos die bessere Alternative gewesen. Aber was ich nicht weiß, mach mich nicht heiß.

DSC_1134

Die Kirche ist wieder einmal verschlossen. Aber hier gibt es auch Bildchen auf der Straße zu bewundern.

DSC_1135

Dann geht es den Bergrücken westlich des Lac de Paladru hoch. Diesen selbst bekommt man allerdings nie zu sehen!

Dafür überholt mich eine Horde wildgewordener Quadfahrer. In Frankreich ist schon eine Menge erlaubt.

Relativ früh komme ich heute in Le Pin an. Zeit genug für einen Ausflug zum See mit dem Campingbus.