Von San-Juan-de-Ortega nach Burgos

(San-Juan-de-Ortega/Burgos, Donnerstag, 17.09.2020)

Es ist noch Dunkel als ich vom idyllischen San-Juan-de-Orthega aufbreche, um ja vor dem heißen Nachmittag in Burgos anzukommen. Das ist heute eigentlich nicht notwendig, denn die Temperaturen sind über Nacht deutlich gefallen.

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Mein Coach will mich ohne Taschenlampe nicht ziehen lassen. Des lieben Frieden Willens nehme ich sie mit. Habe aber nicht vor, sie zu gebrauchen. Das klappt zunächst auf der Teerstraße ganz gut. Im folgendem wunderbar riechenden Kiefernwald sieht man die Hand aber vor den Augen nicht. Prompt stolpere ich da in eine Pfütze und stehe bis über die Knöchel im Wasser. Es scheint doch vorteilhaft, den Weg zu beleuchten.

Bei Agés hole ich dann die zwei Wohnmobil-Französinnen ein. Auch sie sind in einer mobilen Hütte unterwegs, dem ganzen Stolz des Ehemannes einer der beiden, der sich allein auf das Fahren und rund-um-Uhr Pflege konzentriert. Seit Tagen parken sie an den gleichen Plätzen wie wir. Haben wohl die gleiche App. Unsere Unterhaltungen nur mit Händen, Füßen und sonstigen Körperverrenkungen sind leider nicht sehr ergiebig. Ich werde sie in Burgos wiedersehen. Und obwohl ich sie jetzt überhole, werden sie vor mir dort sein.

Ich komme an Atapuerca, dem Fundort der 800.000 Jahre alten Überreste eines der ersten Europäer vorbei.

Ich steige den Matagrande hoch und fühle mich angesichts des den heimatlichen Jurariffen ähnlichen Kalkgesteins wie zuhause.

Während des sogenannten Markierungskrieges werden die Pfeile für den kürzesten Weg im Abstieg entfernt. Der Pilgerstrom fließt nun über Villalval, Cardenuela und Orbaneja und mag die ein oder andere Bar dort erst rentabel machen.

Über die Startbahn des Flughafens könnte man ebenfalls gut abkürzen. Ein Zaun macht dies leider unmöglich.

Vor einer Bahnbrücke in Villafria schließe ich bis auf ein paar Meter zu einer Dreiergruppe auf. Auf der anderen Seite ist sie spurlos verschwunden! Zunächst bin ich etwas irritiert. Dann setze ich meinen Weg parallel zur N-120 fort. Vereinzelt tauchen auch wieder gelbe Pfeile auf. Aber weit und breit ist niemanden mit einem Rucksack zu sehen.

Dafür komme ich bei Bridgestone vorbei und darf die Dämpfe der Gummikleber wie vom Fahrradreifenflicken bekannt nur in einer höheren Konzentration inhalieren.

Google Maps alarmiert, bis zum Van ist es nicht mehr weit und führt mich hin.

Tatsächlich hat der Coach einen Superstellplatz für eine Stadtbesichtigung am Nachmittag und eine Übernachtung nur ein paar hundert Meter from Zentrum entfernt gefunden.