Von Chavanay bis Molette

(Chavanay/Molette, Sonntag, 26.06.2016)

Vom Stadion in Chavanay geht es heute aus dem Rhonetal heraus nach St-Juline-Molin-Molette.

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Chavanay ist von Weinbergen umgeben. So wird sich bald die Gelegenheit bieten, einen hinaufzusteigen.

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So wird sich bald auch wieder die Gelegenheit ergeben, auf das Rhonetal zurückzublicken. Kein Vergleich zu den Aussichten und Ansichten von gestern.

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Die Weinfelder sind durch Trockenmauern getrennt. Wahrscheinlich nicht durch Europageld gesponsert wie in der Sierra Tramontana auf Mallorca, wo ähnliche Gebilde zum UNESCO Kulturdenkmal deklariert wurden.

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Irgendwo auf der Höhe tauchen plötzlich vom Weg links vier Gestalten mit Rucksäcken auf. Nach der üblichen Kontaktaufnahme in Französisch stellt sich heraus, dass wir Deutsch sprechen können, da sie aus Melk an der Donau stammen. Ich gehe ein Stück mit ihnen bevor sie in einem am Weg liegenden Restaurant Mittag machen. Zwanzig Kilometer haben sie schon auf dem Buckel, ich erst acht!

Freilich ist es bis zu meiner obligatorischen Mittagspause nach zehn Kilometern oder zwei Stunden auch nicht mehr weit. Ich setze mich unter einen Baum in einer frisch gemähten Wiese, entledige mich meiner Stiefel und den Socken, esse Baguette mit Salami und Käse, leere die erste meiner 1,5 Liter Apfelschorleflasche, lege mich auf den Rücken, und während ich denke „Schön ist es, hier könnte ich es auch länger aushalten“ sinke ich für etwa eine Viertelstunde in einen Schlaf. Aufgewacht bin ich zwar nicht wie neugeboren, doch die Müdigkeit der ersten zwei Stunden ist weg. Ich fühle mich tatsächlich fitter als beim Start.

Ist auch notwendig, denn jetzt gilt es immer aufsteigend über den Bergkamm im Hintergrund zu kommen.

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Der Aufstieg erfolgt kontinuierlich. Erst am Schluß wird es etwas steiler. Und noch bevor man sich versieht, steht man vor der Gite d’Etape St.-Blandine mit einem Rundblick bis zu den Alpen.

Das gleiche hinter der Gite d’Etape St.-Blandine. Ich komme fast in Versuchung mein Gite d’Etape mobile einzutauschen.

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Dann heißt es Abschiednehmen vom Rhonetal. Beim Abstieg nach Molette monieren die Hautfasern in meinem Sohlen die plötzliche Druckbelastung nach der vorherigen Zugbelastung durch ein gewisses Brenn- und Walkgefühl. Werden sich doch keine Blasen bilden?

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