Von Nogaro bis Aire-sur-l’Adour

(Nogaro/Aire-sur-l´Adour, Sonntag, 07.07.2019)

Sonntagmorgen kurz nach sechs! An der Kathedrale vorbei ab nach Aire-sur-l’Adour! Kein Mensch weit und breit! Keine Messe hier! Vielleicht hätte ich sie sogar besucht.

Kein Mensch? Doch! Sylvie! Sie kreuzt entgegen der erwarteten Richtung etwas entfernt meinen Weg! Ich bin froh, dass sie mich nicht entdeckt! Zu früher Stunde fehlt mir die Muse für ihren Gesang. Denn sie drückt ihr Glück, auf dem Jakobsweg zu gehen, durch das ständige Absingen von Liedern aus ihrer Kindheit in Französisch aus.

Ich gehe in jedem Fall in die entgegengesetzte Richtung. Es geht auf Feldwegen entlang nicht nur durch Weinfelder, sondern auch an Maisäckern vorbei. Aber Grün bleibt Grün.

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Da ein Bauernhof im Fachwerkstil! Der Besitzer lädt die Pilger zum Rasten ein! Selbstbedienung ist angesagt. Aus purer Lust hole ich eine Limonade aus dem Kühlschrank. Auf einem Zettel wird ein Euro erbeten, den ich prompt in eine eigens dafür aufgestellte Schachtel werfe.

Die Absenkung der Körpertemperatur durch das kalte Getränk erhöht ungemein meine Laufbereitschaft. So komme ich gut voran bis zur Pause an einer gemähten, zum Hinlegen einladenden Weggabelung. Ich knacke kurz aber tief.

Dann wird es flach!

Zunächst verpasse ich mal wieder einen Abzweig zu einer aufgelassenen Bahntrasse, an der ich dann Kilometer lang bis nach Barcelonne dahin vegetiere. Erstaunlich wie die Bahnhäuser denen in Deutschland gleichen!

Vor dem faden Industriegebiet von Aire gibt es mit Barcelonne und seinem alten Waschhaus nochmals einen kleinen Lichtblick.

Dann taucht auch schon auf dem gegenüberliegenden Ufer des Adour am Campingplatz ein Van auf, den ich den für den unseren halte. Das stimmt zwar nicht, weil der schon im Campingplatz steht. Aber auf jeden Fall gibt er den Weg vor. Nichtsdestoweniger sorgen die unterschiedlichen Annahmen über den Standort für einige Irritationen im Telefonat mit meinem Coach.

Aire habe ich eigentlich für einen Autobahnrastplatz gehalten. Immerhin ist eine Autobahn nicht weit. In Wirklichkeit handelt es sich aber um eine Stadt und eine wirklich schöne Fläche am Fluss.

Es geht über die Adour-Brücke und Platz mit hohen Platanen im Schatten der ortsüblichen Stierkampfarena zum kühlen, vor der Sonne geschützten Stellplatz. Es gib zur Zeit nichts Überzeugenderes als ein schattiges Plätzchen. Außer ein kühles Bier!

Aire sur l\'Adour - Brücke
Aire sur l\’Adour – Brücke

Es ist Trinken, Essen und Erholung angesagt vor einem kleinen Rundgang am Abend. Vorher herrscht dort sowieso tote Hose, da Siesta!

Aire sur l\'Adour - Innenstadt
Aire sur l’Adour – Innenstadt
Aire sur l\'Adour - Kathedrale St.-Jean-Baptiste
Aire – Kathedrale St.-Jean-Baptiste
Aire sur l\'Adour - Kathedrale St.-Jean-Baptiste
Aire sur l’Adour – St.-Jean-Baptiste
Aire sur l\'Adour - Getreidehalle
Aire – Getreidehalle
Aire sur l\'Adour - Getreidehalle
Aire – Getreidehalle

Und zum Schluss Schlafen nach etwas französischer Feierabendromantik!