(Saint Juliet-Chapdeuil/Le-Puy-en-Velay, Samstag, 02.07.2016)
Vom Schlafplatz am rauschenden Bach ohne klapperende Mühle direkt im Zentrum von Saint Juliet-Chapdeuil starte ich mit sorgfältigst getapten Fersen zur letzten Etappe auf der Via Gebenennsis.
Dem tristen Ausmarsch durch ein Industriegebiet steht nach einigen Kilometern der Einmarsch im archaisch anmutendem Eynac mit seinem Basaltkegel gegenüber.
Schon von weitem sind die erstarrten sechskantigen Basaltpfeifen des mit der Eruption nicht fertig gewordenen Vulkans erkennbar. Eruptio interruptus!
Der Weg führt nun um den Stumpf herum mit Blick auf die Rückseite. Wäre schon cool so ein Ding vor seiner Haustür zu haben.
Nun geht es Auf-und-Ab zwischen den Schuttausläufern von Vulkanen nach Saint-Germain-Laparade mit seinem Normannenkirchturm. Aus unerfindlichen Gründen soll der Pilger jetzt nicht mehr direkt auf den kürzesten Weg in den Ort, sondern über einen Umweg entlang der Rue National. Mag sein, dass er durch den Geruch der hier massenweise vorhandenen Misthaufen verwöhnt werden soll.
Nachdem ich aus der Ortschaft herausgefunden habe, steige ich zum Mont Joie auf mit einem ersten Blick auf Le Puy.
Beim Anblick der halben Brücke ist man nicht in Avignon sondern in Brives-Charensac.
Auf der Promenade entlang der Loire bewege ich mich langsam aber sicher auf Le Puy zu.
Das Hinterteil der Notre-Dame-de-France grüßt als erstes.
Es gilt sie zu umrunden, um den Blick frei zu bekommen auf den Saint Michel D’Aguilhe.
Den Aufstieg dort hinauf spare ich mir zunächst. Es reicht schon der zur Kathedrale.
Mit einem Blick über Le-Puy feiere ich den Abschluß der Via Gebenennsis.
Von hier sollen es noch 1540 km nach Compostella sein. Bisher habe ich ungefähr 1100 km zurückgelegt. Es gibt noch viel zu tun.
Bis zum nächsten Jahr auf der Via Podenensis.